St. Clemens Berg

Öffnungszeiten der Kirche:

sonn- und feiertags von 9.30 bis 19.00 Uhr

St. Clemens Berg (c) Von Chris06 - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38659641

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Termine in Berg

Kirche St. Clemens, Berg

 Die Kirche

Als erster Pfarrer von Berg wird 1360 Wynand von Hengebach, dem heutigen Heimbach, genannt. 

Am 15. November 1559 werden anlässlich einer Visitation (Nachprüfung durch Besuch) für die Pfarrgemeinde St. Klemens 450 "communicanten" (regelmäßige Empfänger des Sakraments der hl. Kommunion) mit den zugehörigen Kapellen Thum, Pissem (Pissenheim/seit 1919 Muldenau), Blentz (Blens), Abenden und Hetzingen angegeben.

Am 12. März 1876 suchte ein Orkan unsere Gegend heim. Der Turmhelm der Pfarrkirche stürzt nieder, fiel aber glücklicherweise nicht auf die angrenzenden Häuser, sondern zerschmetterte auf dem Kirchhof (alte Bezeichnung für den Friedhof). Den Turmhahn fand man wohlbehalten im Kohlbeet eines benachbarten Gartens. 

Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige Basilika mit romanischem, dreigeschossigem Westturm, spätgotischen, jetzt erneuerten Seitenschiffen und rechteckigem Chor, das Bruchsteinwerk mit Gliederungen aus Drover Sandstein. 1956 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen.

Die Kirche hat drei alte Glocken: Die Große mit der Inschrift "O Rex gloriae veni cum pace. Sancta Maria Virgo" stammt von Anno 1390 (O König der Ehre, komme mit Frieden. Heilige Maria, Jungfrau). – Die Mittlere trägt die Inschrift “Sent Clemens bin ich vor ungewider so lud man mich" und ist von Anno 1250 (Sankt Clemens bin ich, bei Unwetter läutet man mich). – Die Kleinste - ohne Inschrift - ist wohl noch älter. 

Das Patrozinium der Kirche ist das des hl. Papstes und Märtyrers Klemens I.. Vielleicht hat der hl. Willibrord, der, in Berg vor Floisdorf wohnend, in der Zülpicher Gegend seelsorgerisch wirkte, den Kirchen in Berg und Heimbach dieses Patrozinium gegeben, da ihm Papst Sergius I. 695 den Namen des hl. Klemens verliehen hatte. 

Auf dem eine Viertel Stunde von Berg entfernten "Klemensstock", der höchsten Erhebung zwischen Nideggen und Berg, so berichtet Heusgen 1958 in seinem Buch über das Dekanat Zülpich, soll nach der Legende der hl. Willibrord gepredigt und seinen Stab in die Erde gestoßen haben, der Wurzeln fasste und zu grünen begann.

Lange stand auf diesem Berg eine alte mächtige Linde, weithin sichtbar, die dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Vor 1951 wurde eine Linde nachgepflanzt. Neben ihr erbauten fromme Menschen eine schlichte Kapelle. Heusgen berichtet, ein achtzigjähriger Bauer aus Berg habe eine für diese Kapelle bestimmte Kreuzigungsgruppe gestiftet, die von dem Münstereifeler Holzschnitzer Rolef geschaffen wurde. Im Vordergrund steht der hl. Willibrord, die Blicke der Beschauer auf das Kreuz lenkend, mit der rechten Hand auf die St.-Klemens-Kirche, die Berger Pfarrkirche, hinweisend. 

Zu Fronleichnam pilgern die Abendener, Berg und Nideggener Katholiken seit einigen Jahren zum Klemensstock und feiern dort unter musikalischer Begleitung einen Feldgottesdienst. Anschließend verweilen sie noch gemütlich bei Kaffee und Kuchen in der freien Natur und pflegen ausgiebig Kontakte untereinander.

Eine Sage vom Klemensstock 

Darüber, wie der Klemensstock entstanden ist, gibt es eine Reihe von Sagen (nicht schon die links erwähnte). Eine von ihnen lautet:

"Vor alter Zeit diente auf dem Hofe zu Berg bei Nideggen ein Schäfer, der Klemens hieß. Er war fromm wie ein Heiliger; aber er lebte sein gottseliges Leben so still, dass es allen verborgen blieb. Man hielt ihn für einen guten Menschen, kümmerte sich sonst aber wenig um ihn.

Eines Tages, da Klemens seine Schafe hütete, wurde er plötzlich so müde, wie er es noch nie gewesen war, selbst dann nicht, wenn er die ganze Nacht über gewacht und gebetet hatte. Er stieß seinen Stab in die Erde, legte sich nieder und schlief bald so tief, als sollte er nie mehr die Augen auftun.

Als er nach Stunden wieder erwachte, war es schon dunkel, und so neblig war es, er konnte kaum seine Hand vor Augen sehen. Von seinen Schafen und seinem Stab fand er nicht eine Spur. So machte er sich auf den Heimweg ohne sie. Hätte er sich in der Gegend nicht ausgekannt, er wäre gewiss in die Irre gegangen. Auch jetzt musste er Ohren und Augen auftun, um nicht den Hof zu verfehlen.

Wie angewurzelt blieb er auf einmal stehen. Hörte er in der Ferne nicht Schafe blöken? Wie er meinte, musste dort der Hof etwa liegen. So ging er in diese Richtung, und mit jedem Schritt, den er tat, hörte er mehr und näher das Rufen der Tiere, als wollten sie ihm den Heimweg weisen. Er schritt rüstiger aus, erreichte den Hof auch und ging gleich in den Stall. O Wunder! Alle Schafe, ob groß oder klein, hatten sicher heimgefunden.

Anderen Morgens führte er sie wieder der Stelle zu, wo sie gestern gewesen waren. Stand da der Stab in der Erde und hatte drei Blätter getrieben. Klemens ließ ihn stehen, und mit den Jahren wuchs der Steckling zu einer mächtigen Linde.

So verherrlichte Gott seinen demütigen Diener schon hier auf Erden. Klemensstock nannte das Volk bald den Wunderbaum. Noch heute steht er oberhalb Bergs und verkündet, was einst hier geschehen ist. Klemens wurde sehr alt. Er starb, wie er gelebt hatte, als ein heiliger Mann. Die aus Berg verehren ihn bis auf den heutigen Tag."