Dank an Pfarrer Hans Doncks

Heimbach Kirche (c) Marx
Heimbach Kirche
Datum:
Sa. 22. Juli 2023
Von:
Kurt Josef Wecker, Pfarrer
An einem für Hans Doncks seit Jugend an „heiligen Abend“, dem Eröffnungstag der Heimbach-Wallfahrt am 1. Juli 2023, haben wir unseren früheren leitenden Pfarrer in unserer Mitte gehabt – als Pilger, so wie er 2007 ‚eingezogen‘ ist, in seine neue Wirkungsstätte, damals noch die GdG Heimbach. An diesem Abend haben wir ihn verabschiedet und auch der Aachener Generalvikar fand herzliche Worte des Dankes. Seit seinem Schlaganfall kurz vor Weihnachten 2022 und der Behandlung in Lendersdorf und anschließenden Rehabilitation in Meerbusch war Pfr. Doncks nicht mehr bei seinem geliebten Bild, dem Gnadenbild von Heimbach. Seit einigen Wochen lebt er nun, auch betreut von seinen Verwandten, im Samaritaner-Pflegeheim in Stolberg.
Wir erinnerten uns an den Beginn seines Wirkens in Heimbach am 17. Juni 2007. Was für eine bewundernswerte Lebensentscheidung in späten Jahren und in einer Zeit des Umbruchs und der inneren Umwandlung der Kirchenlandschaft! Mit bemerkenswerter Energie hat Hans Doncks sich dieser Herausforderung gestellt. In einer Lebensphase, in der andere Mitbrüder an den Ruhestand denken oder in Pension gehen, hat er sich vom Bischof senden lassen und die Aufgabe angenommen, Verantwortung in der GdG Heimbach, in der bald hinzukommenden GdG Nideggen und sogar als Regionaldekan in der Region Düren zu übernehmen. Engagiert war er als Rektor in Puffendorf als Schönstattpriester. Zuletzt war er in unserem Pfarrverband Subsidiar und auch in dieser Tätigkeit ansprechbar für viele Dienste.
Ich glaube, ganz am Anfang seiner Dienstzeit in unseren Pfarreien stand seine Liebe zum Gnadenbild, zur Wallfahrt in Heimbach. Er hat sich, so glaube ich, darin einen Lebenstraum erfüllt, war er doch bereits an der Hand seiner Mutter ein treuer Heimbachpilger. Viele wollte er anstecken mit seiner Liebe zum Bild und der ihm seit Kindertagen ans Herz gewachsenen Heimbachwallfahrt. Er war ein Priester, der sich in das Andachtsbild der „Schmerzhaften Mutter von Heimbach“ buchstäblich verliebt hatte und sich stets als demütiger Pilger verstand. Doch bei aller Liebe zur ‚Schmerzhaften Mutter‘ hatte er von Anfang an das Ganze eines Pfarrverbandes im Blick. Nie wurde Hans Doncks als Kirchenmanager erlebt, der in klerikaler Abgehobenheit oder menschenscheu einem „Job“ in cooler Abgeklärtheit oder routinierter Zelebrationsgeschäftigkeit nachging. In dem für ihn typischen „Eigensinn“ war er ‚Pastor‘, mit Herzblut Hirte seiner Gemeinden, Ratgeber für Suchende in allen Lebenslagen, gut zuhörend, wertschätzend, Entscheidungen gut abwägend, humorvoll. Er war kein Kind von Traurigkeit. Man erlebte ihn, wie er eintauchte in das karnevalistische Treiben. Er zog nicht alles an sich, sondern motivierte Menschen zur Mitwirkung und Übernahme von Verantwortung.
Es ist schwer, allen gerecht zu werden. Hans Doncks hat es versucht. Er war mit ganzem Herzen als Seelsorger dabei; seine Herzlichkeit sprang über auf die Menschen, auch auf viele Kinder, Für viele wurde er ein „Person gewordener Pilgerweg“ und brachte glaubwürdig viele Menschen in sakramentale Berührung mit Christus.
Wir haben es Hans Doncks angemerkt, wie bewegt er bei der Messe zur Oktaveröffnung dabei war. Dankbar konnten ihm viele Gemeindeglieder an diesem Abend begegnen und Adieu sagen. So schwer es ihm sicherlich gefallen ist, Abschied zu nehmen – dieses Zusammensein mit vertrauten Menschen und die ihm entgegengebrachte Wertschätzung wird ihm gut getan haben. In der Salvatorkirche konnte er „nahe bei den Menschen sein“, als Pilger unter Pilgern; diese Menschenfreundlichkeit, diese herzliche Zugewandtheit und erdverbundene Frömmigkeit haben ihn ausgemacht. Darin bestand sein seelsorglicher Impetus: präsent zu sein, mit vitalem Interesse an denen, für die er da war, humorvoll, mit einem phänomenalen Namensgedächtnis, unermüdlich sich verausgabend. Gerne hätten wir ihm während seiner Dienstjahre geraten: Hans, denke mehr an dich! Schone dich! Verlebe einen ruhigeren Lebensabend! Doch er ließ sich kaum bremsen und blieb ein von seelsorglicher Leidenschaft bewegter Pilger. Wir haben Hans Doncks vieles zu verdanken. Viele Gemeindeglieder vermissen ihn, haben in ihm einen ‚Vertreter‘ einer glaubwürdigen Kirche erlebt.
Wenn Sie ihm persönlich Ihren Dank oder Segensgruß schreiben wollen, können Sie die Post gerne an das „Samaritanerheim“, also das „Seniorenpflegeheim des Gutes Samaritan“
(in: 52222 Stolberg, Samaritanerstraße 14) richten. Sollten Sie einen Besuch bei ihm planen, dann nehmen Sie am besten zuvor Kontakt zu diesem Heim auf (Tel. 02402/ 903010).
Im Namen des Pastoralteams und der vielen Vertreter/innen der Gremien, mit denen er kollegial und vermittelnd kooperiert hat, wünsche ich ihm Gottes Kraft in seiner Gebrechlichkeit, den Halt lieber Menschen und Geistesgegenwart, um weiterhin Anteil zu nehmen am Leben von Kirche und Welt. Die Schmerzhafte Mutter von Heimbach möge ihn behüten!
Kurt Josef Wecker, Pfarrer