Danksagung an all die Wellenbrecherinnen und Wellenbrecher in unseren Pfarrgemeinden

Danksagung an all die Wellenbrecherinnen und Wellenbrecher in unseren Pfarrgemeinden

Datum:
So. 9. Jan. 2022
Von:
Kurt Josef Wecker, Pfr. / Pfarradministrator
Das alte Jahr, erneut ein Pandemiejahr, hat vieles von uns abverlangt: Verzicht und vorsichtiges Vorantasten, was denn nun richtig, verantwortlich und erlaubt ist; das Zurückstellen und permanente Verschieben und Zurückstutzen schöner Pläne, leider auch ‚Kontaktreduzierungen‘ in unseren Begegnungen, Gremien und Festen. Besonders schmerzhaft war dies für unsere Chöre – trotz zaghafter Probenversuche war es ein Jahr der nicht erfüllten Hoffnungen und für manche Sänger-innen der tiefen Enttäuschung. Aber es gab auch die helle Seite des diffusen Jahres: kreative Ideen und Projekte, verantwortliches Planen für unser gottesdienstliches und geselliges Zusammenkommen, das erneut geglückte Wagnis der Wallfahrtsoktav in Heimbach, von Gemeindemitgliedern verantwortete Krankenbesuche und Hauskommunionen, abendfüllende ergebnisreiche Gremiensitzungen, der Einsatz der Begleitpersonen in der Kinder-, Messdiener-, Sternsinger- und Seniorenarbeit, in der Nachbarschaftshilfe und Caritas, der verlässliche Dienst der Kinder und Jugendlichen am Altar, eigenverantwortlich gestaltete Wortgottesfeiern und Totenwachen, der kompetenten Sorge um den Erhaltungszustand unserer Pfarrkirchen und Kapellen. … . All das und manches mir Verborgene war auch in dieser schweren Pandemiephase möglich.
Zu danken haben wir vom Pastoralteam buchstäblich für Zeitgeschenke ‚Unbezahlbares‘. Ich weiß, dass bei den Ehrenamtlichen, die ‚an vorderster Front‘ wirken, auch Frust und Ärger abgeladen wird und dass sie im ‚Willkommens- und Ordnungsdienst‘ der Gottesdienste manchmal einen schweren Stand haben. Gottlob begegnete ihnen beinahe immer bei den Gottesdienstbesucher-innen viel Verständnis und Kooperationsbereitschaft. Auf ihre Weise wurden unsere Helferinnen und Helfer zu „Wellenbrechern“. Die Wellen der Resignation, des Stillstands und des Rückzugs dürfen nicht über uns hinwegrollen. Mir ist sehr bewusst, dass sich die Kirche als Institution in dieser Zeit nicht gerade von ihrer einladenden Seite zeigt. Viele auch treue Mitglieder hat sie enttäuscht, irritiert und verletzt. Manche haben sich abgewandt. Von einigen Zeitgenossen wird die Kirche gar nicht mehr vermisst. Auch darum sind die Ehrenamtlichen in unserer GdG auch für mich als Pfarrer ein großes Hoffnungszeichen des ‚Trotzdem‘. Sie geben der Kirche vor Ort ein sympathisches Gesicht. Viele leisten wahrhaft seelsorgliche Dienste. Ich konnte es in der Begegnung mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spüren: die Gegenwart und Zukunft unseres gemeindlichen Zusammenlebens und der Glaubensweitergabe bleibt ihnen ein Herzensanliegen und eine tiefe Sorge. Viele haben sich vor oder hinter den Kulissen unseres Gemeindelebens leidenschaftlich engagiert, manchmal selbstvergessen bis zur Erschöpfung; denn in diesem Einsatz wird private Freizeit und Erholungszeit investiert. Dies macht mir Sorge, weil das Gros der Vor- und Nacharbeit auf den Schultern immer weniger lastet.
Ihnen und Euch haben die Gemeinden im Pfarrverband Heimbach und Nideggen so vieles Hoffnungsvolle zu verdanken. Möge Ihre und unsere Zeitreise durch 2022 unter einem guten Stern glücken. Hoffentlich gehen wir allen heileren Monaten entgegen ….
Für das Pastoralteam:
Kurt Josef Wecker, Pfr. / Pfarradministrator