Kaplan Roman Horodetskyy - ein neuer Priester in unserer GdG

Kirchenbänke (c) www.pixabay.com
Kirchenbänke
Datum:
Fr. 16. Sept. 2022
Von:
Kurt Josef Wecker, Pfarrer Pfarradministrator
Liebe  Mitchristinnen und Mitchristen in unserer GdG,
gerne möchte ich Sie und Euch eine erfreuliche Neuigkeit mitteilen.
Erst vor wenigen Wochen erfuhr ich, dass uns die Personalabteilung des Generalvikariats in Aachen eine priesterliche Verstärkung zugedacht hat.
Mit Herrn Kaplan Roman Horodetskyy kommt ab September zu uns ein junger, erst im Juni 2022 in München geweihter Priester der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche, einer mit der römisch-katholischen Kirche unierten Kirche, die im byzantinischen Ritus ihre Liturgie feiert. Die ukrainisch-katholische Kirche ist zwar orthodoxer Herkunft, doch hat sie ihren Ursprung in der Kirchenunion, als die Ruthenen (Ukrainer) in Brest im Jahr 1596 mit dem Heiligen Stuhl eine Kircheneinheit bildeten und sich dem Papst unterstellten. In der Folge musste diese Kirche wiederholt dem Druck der russisch-orthodoxen Kirche und des Zarentums standhalten und wurde in der stalinistischen Sowjetunion quasi liquidiert. Die katholisch-unierte ukrainische Kirche ist also eine sog. Partikularkirche, eine Eigenkirche mit dem Recht einer eigenen, östlichen Entwicklung innerhalb der römischen Kirche - der schöne Ausdruck des Zugleichs der orthodox-byzantinischen und katholisch-römischen Tradition, ein Bild der Vielfalt des Weltkatholizismus. Diese Teilkirche, aus der unser neuer Kaplan stammt, wahrt ihre eigene östlich-byzantinische Tradition und bringt ihr Brauchtum und ihre Frömmigkeit ein in die westliche Theologie.
 
Kaplan Roman Horodetskyy ist seit 2015 in Deutschland, hat bisher in Eichstätt studiert und im dortigen Priesterseminar Collegium Orientale gelebt. Er hat seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Liturgiewissenschaft und ist ab diesem Monat als Pfarradministrator zuständig für die katholisch-ukrainische Gemeinde in Aachen und Düren. Dort wird er sonntags mit der ukrainisch-katholischen Gemeinde, auch den Flüchtlingen, die Liturgie feiern.
Uns steht er (im Beschäftigungsumfang von 50 %) für die Seelsorge, Katechese, Jugendarbeit, die Messfeiern und Kasualien (Taufen, Trauungen, Begräbnisse) an Werktagen, Samstagen und Sonntagabenden zur Verfügung.
In Eichstätt hat sich Kaplan Horodetskyy mit der Liturgie der lateinischen Tradition vertraut gemacht. Mit ihm abgesprochen habe ich, dass er in den kommenden Monaten allmählich in die Gottesdienste der Pfarren hineinwächst und sich in den Gremien vorstellen wird. Ich werde ihn in die hiesige pastorale Praxis der römisch-katholischen Liturgie einführen und unterstützen. Zunächst wird er also assistierend und konzelebrierend dabei sein und ab November eigenständig Gottesdienste feiern.
 
In der Abendmesse in Schmidt am 15.10. 2022 um 19 Uhr möchte ich ihn offiziell begrüßen.
 
Für uns ungewöhnlich ist die Lebensform des neuen Kaplans: Da die griechisch-katholische Tradition nicht den verpflichtenden Priesterzölibat kennt, begegnet uns mit Herrn Kaplan Roman Horodetskyy ein verheirateter Priester. Er wohnt mit seiner Frau und seiner erst vor einigen Monaten geborenen Tochter in Aachen.
 
Ich freue mich mit Herrn Pfr. Doncks  und dem gesamten Pastoralteam über die seelsorgliche Verstärkung durch diesen Mitbruder aus der Ukraine und bin gespannt auf die spirituelle Bereicherung und die neuen Akzente in der Verkündigung, die er uns aus seiner byzantinischen Tradition einbringen wird.