Nachruf auf Pfarrer Hans Doncks

PfarrerDoncks (c) GDG Heimbach Nideggen
PfarrerDoncks
Datum:
So. 24. Aug. 2025
Von:
Kurt Josef Wecker, Pfarrer
Am 1. Juli 2023, an einem für Hans Doncks seit Jugend an „heiligen Abend“, dem Eröffnungstag der Heimbach-Wallfahrt, haben eine große Schar von Gläubigen aus der GdG Heimbach-Nideggen und zahlreiche Pilgerinnen und Pilger den früheren leitenden Pfarrer offiziell aus ihrer Mitte verabschiedet. Nach seinem Schlaganfall, kurz vor Weihnachten 2022, der Behandlung im Krankenhaus und der anschließenden Rehabilitation, war Pfarrer Doncks nicht mehr in der Lage selbständig zu leben. Er fand Aufenthalt, auch betreut von seinen Verwandten, im Samaritaner-Pflegeheim in Stolberg.
Nun ist Pfarrer i. R. Hans Doncks für immer von uns gegangen. Er schlief am Morgen des 28. Juli 2025 im Alter von 80 Jahren friedlich ein.
Wir erinnern uns mit tiefer Dankbarkeit an den Beginn seines Wirkens in Heimbach am 17. Juni 2007. Was für eine bewundernswerte Lebensentscheidung in späten Jahren, er stand ja schon im 64. Lebensjahr und in einer Zeit des Umbruchs und der inneren Umwandlung der Kirchenlandschaft! Mit bemerkenswerter Energie hat Hans Doncks sich dieser Herausforderung gestellt. In einer Lebensphase, in der andere Mitbrüder an den Ruhestand denken oder gar in Pension gehen, hat er sich vom Bischof senden lassen und die Aufgabe angenommen, Verantwortung in der GdG Heimbach, in der bald hinzukommenden GdG Nideggen und sogar als Regionaldekan in der Region Düren zu übernehmen. Engagiert war er als Rektor in Puffendorf als Schönstattpriester. Zuletzt war er in unserem Pfarrverband Subsidiar und auch in dieser Tätigkeit ansprechbar für viele Dienste.
Ganz am Anfang seiner Dienstzeit in unseren Pfarreien stand seine Liebe zum Gnadenbild, zur Wallfahrt in Heimbach. Er hat sich darin einen Lebenstraum erfüllt, war er doch bereits an der Hand seiner Mutter ein treuer Heimbachpilger. Viele wollte er anstecken mit seiner Liebe zum Bild und der ihm seit Kindertagen ans Herz gewachsenen Heimbachwallfahrt. Er war ein Priester, der sich in das Andachtsbild der „Schmerzhaften Mutter von Heimbach“ buchstäblich verliebt hatte und sich stets als demütiger Pilger verstand. Doch bei aller Liebe zur ‚Schmerzhaften Mutter‘ hatte er von Anfang an das Ganze eines Pfarrverbandes im Blick. Nie wurde Hans Doncks als Kirchenmanager erlebt, der in klerikaler Abgehobenheit oder menschenscheu einem „Job“ in cooler Abgeklärtheit oder routinierter Zelebrationsgeschäftigkeit nachging. In dem für ihn typischen „Eigensinn“ war er ‚Pastor‘, mit Herzblut Hirte seiner Gemeinden, Ratgeber für Suchende in allen Lebenslagen, gut zuhörend, wertschätzend, Entscheidungen gut abwägend, humorvoll. Doch er zog nicht alles an sich, sondern motivierte Menschen zur Mitwirkung und Übernahme von Verantwortung. Er war kein Kind von Traurigkeit. Man erlebte ihn munter mitfeiernd, wenn er eintauchte in das karnevalistische Treiben oder in die Festfreude bei einer Dorfkirmes.
Auch Hans Doncks hatte es schwer, allen gerecht zu werden. Aber er hat es versucht. Er war mit ganzem Herzen als Seelsorger dabei; seine Herzlichkeit sprang über auf die Menschen, auch auf viele Kinder. Für viele wurde er ein „Person gewordener Pilgerweg“ und brachte glaubwürdig viele Menschen in sakramentale Berührung mit Christus. Diese Menschenfreundlichkeit, diese herzliche Zugewandtheit und erdverbundene Frömmigkeit haben ihn ausgemacht. Darin bestand sein seelsorglicher Impetus: präsent zu sein, mit vitalem Interesse an denen, für die er da war, humorvoll, mit einem phänomenalen Namensgedächtnis, unermüdlich sich verausgabend. Doch er ließ sich kaum bremsen und blieb ein von seelsorglicher Leidenschaft bewegter Pilger. Wir haben Hans Doncks vieles zu verdanken.
Jetzt hat er seinen letzten Pilgerweg angetreten. Unsere Gedanken und Gebete begleiten ihn.
Im Namen des Pastoralteams und der vielen Vertreter/innen der Gremien, mit denen er kollegial und vermittelnd kooperiert hat, im Namen der Gemeindemitglieder der GdG Heimbach-Nideggen und der Pilgerinnen und Pilger zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach:
requiescat in pace, lieber Hans!
Im Namen des Pastoralteams Kurt Josef Wecker, Pfarrer
für den GdG-Rat Frau Andrea Fuchs, Vorsitzende
für den KGV Heimbach-Nideggen Herr Heinz Breuer, Koordinator.