Auswirkungen des diözesanen Prozesses auf unsere GdG's Kreuzau/Hürtgenwald und Heimbach/Nideggen
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Datum:
Sa. 16. Nov. 2024
Von:
Monika Schall
Unsere Gesellschaft verändert sich im rasantem Tempo. Wie nie zuvor leben Menschen ihre individuellen Lebensentwürfe. Gleichzeitig entfernen sich viele Menschen von der Kirche. Aus diesem Grund hat unser Bischof Dr. Helmut Dieser bereits 2017 den „Heute bei dir“ -Prozess angestoßen, um angemessen auf diese Veränderungen antworten zu können und natürlich auch der Tatsache gerecht zu werden, dass in sehr absehbarer Zeit deutlich weniger Priester und Pastorale Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen werden. Auf der Basis dieses Prozesses gehen wir neue Wege. Wir als katholische Kirche möchten mit der Botschaft Jesu nah bei den Menschen sein. Dabei ist die Idee von Freiheit, Begegnung und Ermöglichung unsere Vision.
Aus diesem Grund werden zum 1. Januar 2025 im Bistum Aachen aus bisher 71 GdG's 44 Pastorale Räume errichtet. Diese sollen die seelsorgerischen Grundaufgaben sichern, also die Feier der Eucharistie und vielfältiger anderer Gottesdienst-Formen, die Vorbereitung auf und den Empfang der Sakramente, die Verkündigung und Katechese, die diakonische Verantwortung und die Gemeinschaftsförderung. Dem Pastoralen Raum steht ein leitender Pfarrer vor, ergänzt durch ein Leitungsteam.
Für unsere beiden GdG's Kreuzau/Hürtgenwald und Heimbach/Nideggen bedeutet dies, dass sie sich zusammen schließen und ab dem 1. Januar 2025 den Pastoralen Raum Kreuzau/Hürtgenwald/Heimbach/Nideggen bilden werden. Die beiden GdG-Räte werden ersetzt durch den Rat des Pastoralen Raumes, der voraussichtlich im November 2025 gewählt wird.
In diesem Pastoralen Raum wird es dann keine Pfarreien mehr geben im bisherigen Sinne, sondern viele sog. „Orte von Kirche“. „Orte von Kirche“ sind Orte, an denen sich Menschen zusammenfinden, um ihren Glauben zu leben. Sie sind nicht an eine räumliche Zuordnung wie einen Kirchturm gebunden, sondern überall da, wo das Evangelium Jesu Christi gelebt wird, ist auch ein „Ort von Kirche“. Das können bisherige Pfarrgemeinden sein, aber auch z.B. Pfadfindergruppen, die sich zusammen schließen, Chöre, aber auch z.B. Einrichtungen der Caritas oder Kindergärten und Schulen. Orte von Kirche können territorial oder kategorial verortet, einrichtungsbezogen, thematisch motiviert, an Personen orientiert, institutionell, analog oder digital sein. Sie können einen lokalen Bezug haben oder mobil sein, konfessionell geprägt und/oder ökumenisch. Orte von Kirche können auf Dauer angelegt oder zeitlich begrenzt sein. Viele dieser Orte, Gruppen und Initiativen existieren bereits, es können und sollen aber auch neue entstehen und bewusst initiiert werden, um so z.B. auch Menschen zu erreichen, die sich von unserer Kirche abgewendet haben. Ganz wichtig dabei ist, dass sich immer mehr Christen und Christinnen ihrer Berufung, ihres Charismas, bewusst werden und tatkräftig vor Ort mit vielen anderen ihren Glauben leben.
Auf der Verwaltungsebene wird es in Zukunft so sein, dass die bisherigen Kirchenvorstände von Heimbach/Nideggen sich zu einer Kirchengemeinde zusammen schließen, ebenso die Kreuzauer Kirchenvorstände zu einer und die Hürtgenwalder Kirchenvorstände zu einer Kirchengemeinde, so der Beschluss der Verantwortlichen vom 14.6.2023. Damit gibt es im zukünftigen Pastoralen Raum insgesamt drei Kirchengemeinden, die zusammen die Verbandsvertretung bilden, den Kirchengemeindeverband. Dieser Vorgang soll bis spätestens 1.1.2028 abgeschlossen sein. Kirchengemeinden sind nach dem Staatskirchenrecht notwendig, durch sie wird der Pastorale Raum zur juristischen Person, die die notwendigen finanziellen Mittel vom Bistum erhält und rechtswirksam tätig werden kann. Wahlen finden voraussichtlich im nächsten Jahr im November parallel zu den Wahlen zum Rat des Pastoralen Raums statt.
Sicherlich wird das kirchliche Leben an ganz vielen Orten unseres zukünftigen Pastoralen Raumes erst einmal so weiter gehen, wie wir es bisher gewohnt sind mit den Aktivitäten, die sich vor Ort bewährt haben. Ich hoffe aber auch, dass die neuen Strukturen viele ermutigen, auf andere zuzugehen, gerade dann, wenn vor Ort längst nicht mehr alles gewährleistet werden kann. Darüber hinaus werden sich hoffentlich auch ganz neue Wege auftun, die von der Begeisterung an der Sache Jesu Christi getragen sind und ganz neue Menschen anstecken. Zur Unterstützung stehen alle Pastoralen Mitarbeiter:innen zur Verfügung!
Monika Schall, Gemeindereferentin und Promotorin für den Pastoralen Raum